Was ist keltische religion?

Die keltische Religion war eine polytheistische Glaubensrichtung, die von den keltischen Völkern praktiziert wurde, die vor allem in Europa, insbesondere in Irland, Schottland, Wales und Teilen Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz lebten. Die keltische Religion hatte viele regionale Varianten, aber es gab auch einige gemeinsame Merkmale.

Die Kelten glaubten an die Existenz einer Vielzahl von Göttern und Göttinnen, die mit verschiedenen Aspekten der Natur und des menschlichen Lebens in Verbindung gebracht wurden. Die Natur spielte eine zentrale Rolle in ihrem Glauben, und sie verehrten Bäume, Flüsse, Berge und andere natürliche Elemente als heilig. Bäume, insbesondere Eichen und Eiben, galten als besonders heilig und wurden oft als Orte für religiöse Rituale genutzt.

Der Glaube an die Wiedergeburt und das Leben nach dem Tod war ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der keltischen Religion. Die Kelten glaubten, dass die Seele nach dem Tod in eine andere Form übergeht und dass ihre Vorfahren in der Lage waren, als Geister mit der lebenden Welt zu interagieren.

Die religiösen Rituale der Kelten wurden oft von Druiden, den spirituellen Führern der keltischen Gesellschaft, geleitet. Druiden waren sowohl religiöse als auch rechtliche Autoritäten und spielten eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der sozialen Ordnung. Sie waren auch in der Lage, prophetische Botschaften zu übermitteln und wurden als Vermittler zwischen den Menschen und den Göttern angesehen.

Mit der Christianisierung der keltischen Gebiete ab dem 5. Jahrhundert n. Chr. verschwand die traditionelle keltische Religion allmählich. Einige Elemente der keltischen Mythologie und religiösen Praktiken überlebten jedoch in Volkssagen und Bräuchen, insbesondere in ländlichen Gemeinschaften. In den letzten Jahrzehnten gab es auch ein wachsendes Interesse an der Wiederentdeckung und Rekonstruktion der keltischen Religion durch moderne Neuheidenbewegungen.